Auszüge aus einem Gutachten des Wien Museums:
Die Kindervergnügungsbetriebe der Familie Popp gehören zu den letzten individuell gestalteten Unterhaltungseinrichtungen im Wiener Prater. Eine der Besonderheiten des Wiener Praters, des ältesten Vergnügungsparks der Welt, ist zweifellos seine Geschichte und hier im speziellen das Traditionsbewusstsein einiger Unternehmerfamilien, die oft über viele Generationen hinweg den Prater geprägt und zu dem gemacht haben was ihn heute im internationalen Vergleich einzigartig erscheinen lässt. Die Familie Popp, in früheren Generationen Familie Reinprecht, ist seit 1894 im Prater vertreten. Was mit den lebenden Pferden Ende des 19. Jahrhunderts begann widmet sich heute vor allem den jüngsten Praterbesuchern den Kindern im Alter zwischen etwa zwei und zehn Jahren. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg baute der Großvater des heutigen Besitzers seine Betriebe nach und nach wieder auf: 1949 wurden die kleinen Autos installiert, 1958 die Motorboote, 1961 entstand die Eisenbahn und 1963 kamen auch noch die Flugzeuge hinzu. Das Besondere an diesen Fahrgeschäften ist, dass sie von ihrem Eigentümer selbst konzipiert entwickelt und auch hergestellt wurden, also einmalige Unikate sind, die es in dieser Form nirgends sonst auf der Welt gibt. Die Fahrgeschäfte sind absolut kindgerecht und zum anderen vermitteln sie etwas wie Nostalgie, indem sie momenthafte Rückblicke in die Vergangenheit des Praters in die gute alte Zeit ermöglichen. Unternehmen wie diese sind es, die das Unverwechselbare des Praters ausmachen, die dem Prater das besondere Flair verleihen, das in keinem anderen Vergnügungspark der Welt zu finden ist.
Dr. Ursula Storch (2015, Kuratorin des Pratermuseums und stv. Direktorin des Wien Museums)